Kriya – Wenn die Göttin des Universums in Dir zu tanzen beginnt -3 (4)

21.09.2014


Kriya – Wenn die Göttin des Universums in Dir zu tanzen beginnt -3 (4)

 

Teil 3– Kalatma

In dieser vierteiligen Blogbeitrags-Reihe geht es um die bei Kundalini-Yogis auftretenden – und vielfach dokumentierten – Erfahrungen beziehungsweise Begleiterscheinungen im Zusammenhang mit der Erweckung und Entfaltung von Kundalini-Shakti. In den klassischen, Jahrhunderte alten Kundalini-Tradionen ist diesbezüglich von insgesamt vier verschiedenen Typen oder Klassen die Rede – Kriyavati, Varnamayi, Kalatma, Vedhamayi. Daher habe ich mich entschlossen, jedem dieser Typen oder Klassen jeweils einen kleinen Beitrag zu widmen. Der nun nachfolgende Text besteht größtenteils in Auszügen aus meinem „Großen Kundalini-Buch – Kundalini Erfahrungen“ (Kapitel 10 „Die Entfaltung“)

Der dritte Kriya-Aspekt ist Kalatma (sprich: Kalaatmaa) oder auch Kalavati (sprich: Kalaavatii) – eine sehr tantrisch-methodische Angelegenheit, die es in sich hat und von daher sehr sorgfältig erarbeitet werden muss, soll sie von Erfolg gekrönt sein.

Kala bedeutet wörtlich „Bestandteil, Phase, Ebene“ und bezieht sich im vorliegenden Kontext in erster Linie auf die 36 Schöpfungsebenen (Tattvas) oder Schöpfungsprinzipien, wie sie in der Philosophie des Yoga von Kashmir gelehrt werden. Kalatma (Kala-Atma) ist derjenige Aspekt der Kundalini, der all die in uns befindlichen Schöpfungs- und Existenz-Ebenen des Kosmos reinigt und zwar in einem Maße, dass sie zu ihrer höheren Essenz und schließlich zum Höchsten aufsteigen.

Dieser Prozess, bei dem jede niedere, gröbere Ebene in die nächst höhere, subtilere transformiert wird, führt sukzessive zur Auflösung des gesamten Mikrokosmos in das Shiva-Tattva, dem Nullpunkt der Schöpfung. Dass aus diesem höchsten geistigen Prinzip die Elemente hervorgehen, ist eine sehr alte Lehre und findet sich bereits in TaittirIya Upanishad 2. 1. 1 beschrieben:

"Aus diesem Selbst ist der Äther entstanden, aus dem Äther der Wind, aus dem Wind das Feuer, aus dem Feuer das Wasser, aus dem Wasser die Erde ...".

Eine Beschreibung der Umkehrung, also des Auflösungsprozesses - allerdings nur in Bezug auf die fünf grobstofflichen Elemente "Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther" (innerhalb der Gruppe der 36 Tattvas sind dies die fünf untersten und gröbsten) - finden wir in dem Hatha-Yoga-Werk Shiva Sahita (1. 78):

"Die Erde verging [und] wurde aufgelöst im Wasser, und das Wasser wurde aufgelöst im Feuer. Ebenso löste sich das Feuer auf in der Luft. Die Luft verschmolz im Äther. Der Äther ging auf in Avidya (Nichtwissen) und diese im Absoluten."

Der hier beschriebene Prozess bezieht sich zwar auf die Auflösung des Makrokosmos – des Kosmos da draußen, doch gilt das Gleiche natürlich auch für den Mikrokosmos, den inneren Kosmos des Individuums. Denn im Verlauf seiner Sadhana, wie Mircea Eliade es treffend ausdrückt hat, „nimmt der Yogi diesen Resorptionsprozess vorweg“.1 Dieser regressive Prozess, der sich unter der Regie einer erwachten Kundalini spontan vollzieht – ansonsten als Yoga-Technik willentlich und sehr mühevoll durchgeführt werden muss – wird in den tantrischen Werken Ula-Sadhana oder Ujana-Sadhana2 genannt. Hierzu schreibt S. Dasgupta:

"Yoga besteht im Emporziehen der Shakti – von der niedrigsten Ebene der Veränderung und Aktivität zur höchsten Region der Ruhe – wo sie mit Shiva vereint und von ihm aufgenommen wird. Diese Vereinigung von Shiva und Shakti symbolisiert im weiteren Sinne das Anhalten des gewöhnlichen Prozesses des Werdens und der Rückentwicklung des gesamten Welt-Prozesses zur Erlangung des unveränderlichen Zustandes des Unsterblichen Wesens. Wie bewirkt man diese Rückentwicklung? Durch eine vollkommene Kontrolle der physischen, biologischen und psychischen Prozesse, und indem man ihre umgekehrte Bewegung in Gang setzt, durch einen langsamen und graduellen Prozess des Yoga – das ist es, was man unter Ula-Sadhana versteht. "3

Eine Praktik, durch welche dieser Weg zurück aktiv vollzogen werden kann, ist im tantrischen Yoga unter der Bezeichnung Bhuta-Shuddhi, „Reinigung der Elemente“, bekannt und wird z.B. in Vijnana Bhairava Tantra Vers 54 folgendermaßen beschrieben:

"Über die subtilen und immer subtileren Prinzipien im eigenen Körper oder auch von der Welt – welche zu ihrem jeweiligen Ursprungsort gelangen – meditiert habend, offenbart sich schließlich die höchste Göttin."

Jaideva Singh erläutert, dass dieser Vers sich auf die yogische Technik der Vyapti, „Durchdringung, Verschmelzung“, bezieht, durch die die grobstofflichen Tattvas in das Subtile, das Subtile in das Subtilere und das Subtilere in das Subtilste wieder eingeht, also von den fünf grobstofflichen Elementen am unteren Ende der Evolutions-Stufenleiter, bis hinauf zu Shiva, wo sich die höchste Shakti dem Yogi schließlich offenbart. 4

Da sich durch Kundalinis reinigendes und sublimierendes Wirken auf allen Ebenen unsres Wesens auch unsere ansonsten getrübte, eingefärbte und fragmentierte Wahrnehmung im Laufe der Zeit verfeinert und erweitert, gehören zum Kalatma-Aspekt Kuṇḍalini-Erfahrungen wie Visionen und andere übernatürliche Formen der Wahrnehmung. Hierdurch werden wir in die Lage versetzt, in die feinstofflichen und hochenergetischen Bereiche unseres Wesens vorzudringen und z.B. die Energiezentren, Subtilkörper und nicht zuletzt das Licht des Höchsten Selbstes zu sehen. Derartige Erfahrungen haben die Meister des Yoga und Tantra zu allen Zeiten für sehr wichtig erachtet, da sie von niemandem erwarten, dass er oder sie irgendetwas blind glaubt.

Die eigene, unmittelbare Erfahrung (Skt. Anubhava) stand und steht immer im Vordergrund und ist eines der wichtigsten Elemente der Sadhana. Denn zum einen erhält der Schüler bzw. die Schülerin hierdurch die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein und weiteren Ansporn zur Vollendung der spirituellen Reise. Zum anderen haben diese Erfahrungen auch die Funktion eines „spirituellen Gradmessers“, die dem Betroffenen anzeigen können, auf welcher Entwicklungsstufe er oder sie jeweils steht. Aus diesem Grunde findet man bei tantrischen Gurus wie z.B. Jnaneshvar Aussagen wie folgende: Yogapar Abhangamala 89. 4cd; 82. 1cd; 67. 35

„Man sollte das Licht des Selbst in eben diesem Körper erblicken.“

„Allein der, der [solches] sieht, erlangt den Zustand der Befreiung.“

„Jnanadeva sagt: In welchem [Yogi] eine solche Erfahrung ist, nur er ist ein zu Lebzeiten Befreiter (Jivanmukta), ein Heiliger (Sant), ein Yogi.“

Erfahrungen der inneren Bereiche, die durch die Kundalini ausgelöst werden, sind vielfältiger Natur und beschränken sich übrigens keineswegs auf die stille Meditation. Manche Kundalini-Yogis nehmen im völligen Wachzustand, in einer Art mystischen Schau, zum Beispiel die Chakras oder andere subtilphysiologische Bestandteile war6. Oder sie sehen bzw. erleben andere Elemente oder Phänomene des feinstofflichen Körpers, wie z.B. die Nadis, den Fluss des Prana und die verschiedenen feinstofflichen Körperhüllen. Eine typische Kalatma-Erfahrung, die man übrigens nicht nur bei den Yogis und indischen Mystikern, sondern auch bei Vertretern anderer spiritueller und mystischer Traditionen beschrieben findet, ist die Auflösung des Kosmos. Diese Erfahrung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem oben erläuterten Prozess der Zurückbildung und Auflösung des Mikrokosmos im Verlauf des Aufstiegs der Kuṇḍalini. Hier als Beispiel Ausschnitte aus Swami Muktanandas Bericht über die letzten Phasen seiner Sadhana:

„Ich setze mich auf meinen Asana und nahm sofort die Lotusstellung ein. Ich sah, wie sich überall um mich herum Feuer ausbreitete. Das ganze All stand in Flammen. Ein brennendes Meer war aufgebrochen und verschlang die ganze Erde. Eine Armee von Geistern und Dämonen umringte mich. . . . Jetzt sah ich die ganze Erde bedeckt von den Wassern der kosmischen Auflösung. Die Welt war zerstört worden, und ich allein war übriggeblieben. . . . Nach einer Weile öffneten sich meine Augen. Ich sah überall ein sehr weiches rotes Licht schimmern. Es flimmerte leicht, und Funken. die von ihm ausgingen, breiteten sich im ganzen All aus.“7

Ähnliches scheint die Heilige Katharina von Genua erlebt zu haben, die im 15. Jahrhundert in Italien ihr Leben der Mildtätigkeit, Selbstaufopferung, Enthaltsamkeit und Kontemplation widmete. Auffällig in ihren Berichten sind die auch für den Kundalini-Yoga so typischen Erfahrungen unerträglicher Hitze (Skt. Tapasya) sowie Ekstasen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sie lange Phasen durchlebte, in denen sie keinerlei Nahrung zu sich nahm. Bonnie Greenwell berichtet über sie:

„In diesem Stadium wurden ihr Gottesvisionen zuteil, sie blieb zwei Tage lang in Trance und hatte währenddessen eine Vision ihrer selbst ohne Körper und ohne Seele, ihr Geist war darin 'ganz in Gott und ohne jeden Blick auf den Himmel oder auf Erden, als ob sie nicht mehr existiere’. Das ist eindeutig die ‚Auflösung’, von der die Yoga-Sutras berichten.

Ein andermal fühlte sie, wie ihr ein Nagel ins Herz geschlagen wurde – der starke Schmerz hielt zehn Stunden an. Am nächsten Tag verspürte sie große Freude und ‚sah einen Strahl göttlicher Liebe, der kaum zu ertragen war und ihre Menschlichkeit verbrannte, und sie sah eine Flammenleiter und fühlte sich an ihr hinauf gezogen, was ihr die große Freude bereitete’. Die Hitze, die sie verspürte, veranlasste sie zu fragen, ob die Welt in Flammen stünde, und alle waren sehr verblüfft, dass sie angesichts der Intensität des Brennens und ihrer Unfähigkeit zu essen oder zu trinken überhaupt noch lebte.“8

Unter all den vielfältigen spirituellen Erfahrungen, die in diesem Zusammenhang beschrieben werden, stellen die Meister der Kundalini jedoch immer wieder eine ganz bestimmte Erfahrung als die allentscheidende heraus: die Erfahrung der „Blauen Perle“ (Skt. Nila Bindu). Die Blaue Perle, verborgen Im Inneren eines jeden Menschen, ist das Zentrum, der Suprakausalkörpers, um den sich alle subtilen Körperhüllen und schließlich der grobstoffliche Körper aufbauen. Sie ist der innerste Kern unseres Seins, das innere Selbst, das identisch ist mit dem höchsten Absoluten. Sie wird auch Mahakarana-Sharira/Deha genannt, „Körper der höchsten Ursache“. Wer die Blaue Perle auch nur ein einziges mal gesehen hat, so die alten Meister, wird nicht wieder geboren, ist für immer frei. Die Vision der Blauen Perle ist die letzte Erfahrung, die ein Yogi macht, bevor er – alle Elemente und Körperhüllen aufgelöst – seine begrenzte Identität ein für alle mal hinter sich lässt und eins wird mit dem Licht des höchsten Bewusstsein. Daher ruft Jnaneshvar, der die Blaue Perle vielfach in seinen Gedichten beschrieben hat, in nachfolgendem Vers (Yogapar Abhangamala 84. 2)9 den praktizierenden Suchenden und Yogi zu Folgendem auf:

„Konzentriere Dich auf den blaufarbenen Körper, den wunderschönen Mahakarana, [der Schlange] nahezu unsichtbares Kopfjuwel aus Licht.“

Jnaneshvar hat die Blaue Perle sehr anschaulich auch als die „Tempelwand der Leere“ (shunyaci vovari) bezeichnet, d.h. als die letzte feinstoffliche Hülle, die das unendliche Bewusstsein, die Höchste Leere (Maha-Shunya) bzw. das Nirvana, umgibt. Durch diese feine Hülle scheint das Licht des Bewusstseins ungehindert hindurch, weshalb Jnaneshvar, wie viele andere tantrische Meister, die Blaue Perle auch das „Dunkelblaue Licht“ (sunia prabha) nennt.10 Der Nila Bindu – Anfang- und Endpunkt allen Werdens – bildet das Zentrum des bekannten Shri Yantras und wird in verschiedenen Tantras, wie dem Sammohana- und dem Bhuta-Shuddhi-Tantra, erwähnt. Nach Sir John Woodroffe ist der Bindu bzw. die Blaue Perle identisch mit der im Sha-Chakra-Niripana (Vers 41b) - dem wohl elementarsten Werk über die sechs Chakras - beschriebenen „Großen Leere“ innerhalb des Sahasrara-Chakras11:

„Im Inneren [des Chandra-Mandala] befindet sich das unaufhörlich blitzartig leuchtende Dreieck, und in diesem wiederum strahlt die Große Leere (nach Woodroffe = Parabindu, „höchster Bindu“), die insgeheim von allen Göttern verehrt wird.“

Es ist nicht leicht, unverschlüsselte und für „Otto-Normal-Yogi“ verständliche Berichte von Yogis über deren direkte Erfahrung mit der Blauen Perle zu finden, doch bei Swami Muktananda Paramahamsa wird man schließlich fündig. Daher hier ein kleiner Ausschnitt aus seinem Erfahrungsbericht :

„Als ich die winzige Blaue Perle betrachtete, sah ich, wie sie sich ausdehnte und ihren Glanz in alle Richtungen ausbreitete, sodass der ganze Himmel und die ganze Erde von ihr erhellt waren. Sie war jetzt keine Perle mehr, sondern war zu einem leuchtenden, lodernden unendlichen Licht geworden, das Licht, das die Verfasser der Schriften und die Kenner der Wahrheit das göttliche Licht Chitis nannten. Überall breitete sich das Licht in Form des Alls aus. . . . Ich konnte tatsächlich die Welt in diesem Licht des Bewusstseins sehen und das Licht in der Welt, genauso, wie Fäden zu einem Stück Soff verwoben sind. . . . In diesem Zustand löste sich die Welt der Erscheinungen auf, und ich sah nur reines Strahlen.“12

Doch diese, dem Kalatma-Aspekt zuzuordnende, außergewöhnliche Erfahrung der Blauen Perle bzw. des Blauen Lichts, scheint man auch in den Traditionen der christlichen Mystik zu kennen oder zumindest gekannt zu haben.13 Denn wie sonst wäre zu erklären, das das folgende spirituelle Ritual, das der Schriftsteller Paulo Coelho in seinem Werk „Auf dem Jakobsweg“ dem Leser darbietet, eine solch erstaunliche Ähnlichkeit mit der oben genannten Kundalini-Erfahrung aufweist:

„Setze dich bequem bin und entspanne dich. Lass dein Herz sich frei fühlen, voll freundschaftlicher Gefühle, über alle kleinlichen Probleme erhaben, die dich vielleicht gerade beschäftigen. . . . Stelle dir vor, wie dein Herz wächst und dein Zimmer und dann deine Wohnung oder dein Haus mit einem starken, strahlenden blauen Licht erfüllt. Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, beginne die Gegenwart der Heiligen zu fühlen, denen du als Kind deinen Glauben schenktest. Merke, wie sie bei dir sind, von überall her kommen, lächeln und dir Glauben an dein Leben, Vertrauen in dein Leben geben. . . . Wenn dieses Gefühl stark geworden ist, fühle, wie das blaue Licht in dich hinein- und aus dir herausströmt wie ein leuchtender Fluss. Dieses blaue Licht beginnt nun, sich in deiner Wohnung oder deinem Haus, dann in deinem Stadtteil, deiner Stadt, deinem Land zu verbreiten und umgibt am Ende die ganze Welt wie eine riesige blaue Kugel. Sie ist die Manifestation der Höchsten Liebe, die jenseits unserer Alltagskämpfe liegt, dich jedoch stärkt, dir Kraft, Energie und Frieden gibt. Halte dieses über die Welt gebreitete Licht so lange wie möglich aufrecht.“14

 

Der vierte Teil - über die Vedhamayi-Auswirkungen - folgt demnächst ...

 

 


1 M. Eliade, Yoga, S. 281.

2 Als Literaturquellen, in denen der Begriff Ulṭa-Sadhana vorkommt, zitiert S. Dasgupta in Obscure Religious Cults, Kap. IX, S. 229 aus Gorakṣavijaya S. 115, 116, 145; Gorakhbodh Vers 38; Gorakhbani S. 97, 98.

3 S. Dasgupta, Obscure Religious Cults, Kap. IX: The Religion of the Nath Siddhas, S. 230-31.

4J.D. Singh, Vijnanabhairava - Divine Consciousness. Delhi 1979, S. 80-81.

5C. Kiehnle, Jnandev Studies I and II - Songs on Yoga, S. 118, 122, 167.

6Ein solches Erlebniserfuhr ich vor vielen Jahren, als ich gerade meine Meditation beendet hatte und im Begriff war aufzustehen. Urplötzlich zeigte sich ein riesiger weißer Lotos direkt vor meinen Augen. Ich empfand mich als in einer Position direkt über dem Lotos stehend und sah, wie er sich langsam, geradezu majestätisch, um seine Achse drehte.

7Swami Muktananda, Spiel des Bewusstseins, S. 111, 112.

8B. Greenwell, Kundalini, S. 154-155.

9C. Kiehnle, Jnandev Studies I and II, S. 168.

10ibid., S. 106.

11 John Woodroffe, The Serpent Power – The Secrets of Tantric and Shaktic Yoga. New York 1974, S. 428-429. In seinem Kommentar zu dieser Textstelle des Shat-Chakra-Nirupana zitiert Woodroffe das Todala Tantra (Kapitel 6): „Das höchste Licht ist formlos (Nirakara), und der Bindu ist unvergänglich. Bindu bezeichnet die Leere und umfasst auch die Gunas.“

12ibid., S. 224.

13 Auch die schwer zu analysierenden, höchst mystischen Erfahrungen, die in der Johannes-Offenbarung geschildert sind, könnte man diesem Aspekt der Erfahrungen der Kundalini-Entfaltung zuordnen. Hier ein Auszug (Offenbarung 1. 12-20), bei dem sich übrigens viele durch die Art der Verwendung der 7-Zahl an die Chakras (6 + 1) erinnert fühlen:

„Und ich wand mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war eines Menschen Sohn gleich. . . und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand . . . und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige . . . Schreibe, was du gesehen hast . . .“

14P. Coelho, Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Zürich 1999, 133-134.